Mein erstes Mal in der Versammlung
Bis kurz vor Weihnachten lag ich im Krankenhaus, von meinem Wandel wussten nur ganz wenige, fast keiner, außer unser vater. Die Weihnachtstage lag ich noch mehr auf der Couch, war recht geschwächt und noch müde. Zwischen den Feiertagen bin ich zu unserer besten freundin gegangen, das erste mal bei ihr drin.
Kein frenseher, kein PC zu sehen, nur Bücher, und Musikintsrumente. Bücher eher auch nicht gesagt, den die Bibel ist kein Buch. Mir schien es so als würden sie das Buch Gottes sammeln, es standen eine menge rum, na eher das neue Testament. Sie haben einen Kachelofen, mit Sitzbank, der strahlte eine wohltuenden Wärme aus, oder ging die Wärme von den menschen aus die in diesem haus wohnten? Man konnte es nicht zuordnen, aber es war schön. Herzlich wurde ich empfangen als würde man sich schon Jahre kennen, und dabei kannte man sich nur oberflächlich vielleicht mal ein halbes Jahr. Mir waren diese lieben menschen echt zuwider sie näher kennen zu lernen, aber nun führte mich unser Vater zu ihnen, ins haus. Wir redeten und redeten, der Nachmittag verging, viel zu schnell. Viel zu schnell waren die Stunden vergangen. Das Jahr verging, eher die letzten tage, ich war mehr zu hause im warmen, weil ich mich nicht erkälten sollte, aber dann ging es mir besser. Mittlerweile lernte ich durch die beiden, noch zwei kennen. Irgendwie war es komisch, die ganzenMenschen, gegen denen ich vorurteile hatte, das sie sich für was besseres hielten waren gar nicht so. Es war egal, was du bist, was du hast, oder was du trägst, das kannte ich nicht.
Der Sonntag nahte, der tag an dem ich das erste mal in der Versammlung mit dabei war.Morgesn früh zum Brotbrechen. Dabei wird Jesus geehrt, das er für unsere Schuld gestorben ist, das wir dieses nie vergessen. Ich hielt mich in der Nähe von unserer Freundin auf, ihr Mann fragte, ob es mir recht ist, wenn er mich vorstellt. Na vorstellen kann man nicht mehr sagen, ich habe in der Zwischenzeit mein Zeugnis geschrieben wie ich zum Glauben kam, unbekannt war ich nicht mehr.
Das Gefühl war ganz seltsam, als ich zum Gebäude kam, hilfesuchende Blicke wo die beiden sind, und dann ab zu ihr, bloß nicht irgendwo hinstellen, dann schnell rein. Es kam mir vor, als würde alle nur auf mich sehen und was tuscheln, ich fühlte mich so hilflos, wie ein Kind, das bei einer Nikolausfeier ein gedicht vor allen aufsagen muss. Ein seltsamens Gefühl. Tausend Blicke die ieinen durchbohren, man denkt man kann ihre Gedanken lesen, man hört sie denken, ach das ist der der uns beleidigt hat, und den sollen wir aufnehmen? Ach das ist der, der so früh so krank geworden ist, und dann plötzlich zu Gott gefunden hat? Ob er ihn wirklich gefunden hat, oder nur so tut, vielleicht heuchelt er auch nur einen was vor. Mir wurde ganz übel, am liebsten wäre ich raus, und weg, ganz weit weg. Dann viel mir auch noch ein, er fragte mich darf ich dich vorstellen. Oh bitte lass es ihn vergessen, aber er hatte es nicht vergesse. Plötzlich fühlte ich noch mehr Blicke auf mich gerichtet, noch mehr fragende Blicke. Schrecklich dieses gefühl, ich will nur noch weg, dachte ich, nach dem brotbrechen, aber so leicht ging es nicht, wie ich dachte. Mist, warum müssen die den in der Tür stehen bleiben, und sich schon unterhalten? Ich will nur hier raus, bevor jemand fragen stellt. Kaum zu ende gedacht, fing es auch schon, jeder gab mir die Hand, stellte sich vor mit namen, die ich bis heute nicht behalten kann, und fing an zu reden, was soll man mit fremden Menschen reden, man kennt die doch gar nicht. Aber der größte Teil kannte mich, teils durch meine Frau und teils durch mein Zeugnis. Ich antwortete nur noch einfach, funktionierte irgendwie. Man wurde in der neuen Familie begrüßt, als hätte man schon immer dazugehört. Jeder wollte was wissen, und jeder stellte fragen, angenehme Fragen, keine bohrenden Fragen. Dennoch war ich froh gewesen wieder zuhause sein zu dürfen, der erste morgen war geschafft, aber ich merkte schnell, das Sonntagsmorgen es bei mir nicht passt, wird alles zu stressig, die Hektik, die Eile. Das bekommt mir nicht gut. Wir gehen wenn es geht immer zur Mittagsstunde, mittlerweile zusammen, aber damals noch abwechselnd, wgen den Kinder. Da passierte es. Man begrüßte sich gegenseitig, einige kannte ich vom sehen her, von den Morgen, es waren sehr viele da, die ich nicht kannte, am morgen noch nicht gesehen hatte. Ich fühlte mich nicht mehr so unwohl wie am morgen, aber dennoch etwas mulmig in der Magengrube. Man fühlte sich etwas fremd, obwohl man schon begrüßt wurde, aufgenommen in der Gemeinschaft wurde.
Die Mittagstunde verging, ich suchte mir ein Platz weiter hinten, so das ich alles überblicken konnte, da merkte ich schon mal keine Blicke von hinten, aber von überall her meinte ich die Blicke zu spüren. Es ist ein Gefühl das man schlecht beschreiben kann, aber was jeder schon mal erlebt hat, wenn er nach vorne an die Tafel gerufen wurde, ohne das man sich gemeldet hat, der Lehrer einen raussuchte. Dieser komische Moment, weil man wusste, man kann die Aufgabe nicht lösen, jeder wartet darauf und schaut, wie man sie löst. Da hat man auch so ein gefühl im bauch, und das gefühl hatte ich bei den ersten beiden Stunden in der Versammlung. Ich beruhigte mich schnell wieder, lauschte der predig. Aber dann kam das unerwartetet. Ein sehr guter freund, sprach über mich, über mein Zeugniss, meine Bekenntnis den Weg Jesu zu folgen, ich dachte an nichts, weil er sagte meinen namen nicht, aber dann, sagte er , ich freue mich Frank Meier in unserer Gemeinschaft zu begrüßen. Ich wäre am liebsten im Boden versunken, die Blicke gingen alle auf mich, mir wurde richtig komisch, damit hatte ich nicht gerechnet. Morgens fragte, ob er mich begrüßen dürfe, aber Mittags? Da wurde ich einfach vorgestellt, ohne Vorwarnung. Ich war echt froh, wie die Stunde rum war, und ich war ganz schnell draußen, aber weg konnte ich nicht, meine Frau wartete auf mich, wir wollten noch zu den beiden, die uns mittlerweile viel bedeuten. Meine Frau hatte nichts besseres zu tun, als sich zu unterhalten, so konnte ich wieder nicht flüchten, ertrug alles noch mal, die Fragen, das Händeschütteln von jeden. Die Vorstellung, und dennoch kann ich mir die Namen nicht merken. Beim ersten mal, ist man neu, alles fühlt sich so seltsam an, man fühlt sich seltsam, obwohl man keinen Grund hat, den vor Gott ist jeder gleich und jeder ist willkommen, ich habe mich mittlerweile gut eingelebt, sage ich mal so, gehe gerne dorthin, wenn ich kann, ansonsten bekomme ich die Predig wenn ich es will, auf CD gebrannt für zu hause, zum anhören. Einige Namen kenne ich mittlerweile, aber viele kann ich mir immer noch nicht merken, nur Gesichter, damit hatte ich vor der Krankheit keine Probleme, war Kurierfahrer und konnte mir sehr gut namen merken. Aber es wird immer besser, hoffe ich.
|