Ihr Arzt hat Ihnen ein implantierbares Portsystem empfohlen, weil Ihre Therapie die Verabreichung von Arzneimitteln oder Flüssigkeiten über einen längeren Zeitraum erfordert. Auch nötige Blutproben können über das Portsystem entnommen werden. Implantierbare Portsysteme ermöglichen die Fortsetzung Ihrer normalen Aktivitäten während einer längeren medikamentösen Behandlung. Die besondere Eigenschaft eines Portssystems ist die vollständige Platzierung unter der Haut. Dadurch ist eine fast unbehinderte Bewegung für Sie möglich. Außerdem erfordert der Port unter der Haut nur eine minimale Pflege. Das Portsystem vermeidet oder vermindert Gefäßschädigungen, die durch häufige Venenpunktionen entstehen können.

Was ist ein implantierbares Portsystem?

Ein Portsystem besteht aus zwei Teilen, dem Port und dem Katheter. Der Port ist ein kleiner Medikamentenbehälter aus Kunststoff oder Metall. Das Portgehäuse sieht wie ein abgeschnittener Kegel aus und ist mit einer Scheibe aus Silikon verschlossen. Diese Scheibe wird „Septum” oder „Membran” genannt. An der Basis des Ports ist ein flexibler Schlauch, „Katheter” genannt, angeschlossen. Der Katheter ist in der Regel in ein großes Blutgefäß eingeführt und befördert die in den Port verabreichten Medikamente in den Blutstrom. Um Medikamente in den Port zu füllen oder Blut zu entnehmen, wird die Silikonmembran durch die Haut hindurch mit einer Spezialnadel durchstochen (punktiert). Diese Spezialnadel (Huber-Nadel) ist so geformt, dass kein Silikon aus der Membran ausgestanzt wird. Dadurch kann das Portsystem sehr oft punktiert werden, weil sich nach jeder Punktion die Silikonmembran wieder dicht verschließt. Implantierbare Ports sind in verschiedenen Größen und Materialvarianten erhältlich. Ihr Arzt entscheidet, welches Portsystem am besten für Ihre Bedürfnisse und Ihre Therapie geeignet ist.

Die Benutzung des Portsystems

Ein Portsystem dient meist als venöser Zugang. Das Wort „venös” weist auf Blutgefäße hin, die das Blut zum Herzen transportieren. „Zugang” meint in diesem Zusammenhang, einen Weg, der in das Blutgefäß hineinführt. Soll ein Medikament verabreicht oder Blut entnommen werden, wird Ihr Arzt oder Pflegepersonal unter sterilen Bedingungen eine Huber-Nadel durch die über dem Port liegende Haut und das Septum in die Portkammer einführen. Die einmal in der Portkammer befindliche Nadel kann dann für verschiedene Zwecke benutzt werden, zum Beispiel für die Entnahme von Blut zur Laboruntersuchung oder für die Verabreichung von Medikamenten oder Blutprodukten. Die sehr kurzzeitige Injektion von Flüssigkeiten (Medikamente, Blutprodukte) heißt „Bolus”. Erfolgt die Verabreichung von Flüssigkeit über einen längeren Zeitraum, wird sie „kontinuierliche Infusion” genannt. Eine kontinuierliche Infusion kann von einer Stunde bis zu mehreren Tagen dauern und kann die Verwendung einer transportablen Infusionspumpe erfordern, um die Infusionsgeschwindigkeit zu überwachen. Wenn eine Infusion über einen sehr langen Zeitraum gegeben wird, bleibt die Nadel an Ort und Stelle in der Portkammer und wird mit einem sterilen Verband abgedeckt. Die Abstände, in denen die Nadel ausgetauscht wird, bestimmt Ihr Arzt. In der Regel wird eine Infusionsnadel alle drei Tage ausgetauscht. Ist die Nadel entfernt, ist kein Verband mehr erforderlich.

Pflegehinweise zum Portsystem